Letztes Wochenende hatte ich mal wieder einen halben Würfel Hefe über (wer kennt es nicht 😉 ) und habe beschlossen, dass ich mal wieder Lust habe Franzbrötchen selber zu machen. Sicherlich kennt ihr diese Hamburger Spezialität, für die einige meiner Münchner Kollegen sogar extra ihre Wochenend-Trips in den Norden verlegt haben und dann mit gefühlt 100 Franzbrötchen, im Zug transportiert jawoll, wiedergekommen sind, die sie dann eingefroren haben. …was tut man nicht alles für einen leckeren Zimt-Snack 😀 Und dass obwohl München ja schon eine super leckere Backwaren-Kultur hat!
Nun denn, wir stellen also fest, dass Franzbrötchen der Hammer sind, nun wollen wir sie auch selber backen!
Ich habe mir das Rezept für den Hefeteig aus zig verschiedenen Rezepten zusammengebastelt, bis mir die Konsistenz des Teiges gefallen hat. Persönlich mag ich es zum Beispiel nicht so gerne mit Trockenhefe zu backen, finde zu viel Hefe im Teig nicht so toll, weil er mir dann, zumindest für die Franzbrötchen, zu sehr aufgeht und mit Ei im Hefeteig konnte ich noch nie so viel anfangen (wenn ihr mich eines Besseren belehren könnt, was dieses Hefe-Ei-Geheimnis angeht, nur zu!).
Die klassischen Franzbrötchen werden ja im Endeffekt nur mit einer Zimt-Zucker-Mischung gebacken, in Hamburg allerdings habe ich auch schon einmal welche mit weißen Schokoladenstückchen gegessen, was ich ziemlich tasty fand. Hier könnt ihr eurer Fantasie sicherlich freien Lauf lassen.
Ihrer Fantasie freien Lauf gelassen haben meiner Meinung nach auch viele Bäckereien in Hamburg, wo es dann Franzbrötchen mit Apfelstückchen, Johannisbeergelee, oder (nicht „und“) Schinken-Käse gab – das hatte irgendwie nicht mehr viel mit den klassischen Franzbrötchen zu tun, aber jeder wie er gern möchte, gell 🙂
Ich werde euch nun zumindest mein Rezept für die klassische, Hamburger Spezialität verraten und, wenn ihr ganz verrückt drauf seid, versucht mal die Variante mit den weißen Schokostückchen 😉
…und wenn ihr euch, so wie ich es tat, auch die ganze Zeit gefragt habt, was denn der Unterschied zwischen Franzbrötchen und Zimtschnecken ist: Sie sehen anders aus, hö hö 😀 ! Nein Spaß, wie ihr im Rezept gleich sehen werdet sind Franzbrötchen eine ganze Ecke aufwendiger, da ihr den Hefeteig nicht, wie bei den Zimtschnecken nur ausrollt und mit Zimt-Zucker bestreuen müsst, sondern mit kalter Butter belegt, zusammenklappt und nochmal ausrollt. So bekommt das ganze einen kleinen Blätterteig-Touch…
Viel Spaß beim Backen!
Franzbrötchen
Für den Teig:
1/2 Würfel Hefe (21 g)
225 ml lauwarme Milch
60 g Zucker
1 TL Salz
60 g weiche Butter
450-500 g Mehl
Für die Füllung:
200 g kalte Butter
100 g weißer Zucker
100 g brauner Zucker
4 TL Zimt
1. Zunächst einmal bröselt ihr die Hefe in eine große Schüssel und löst sie in dem Zucker und der warmen Milch auf. Diese Hefe-Zucker-Milch-Mischung lasst ihr für 15 Minuten gehen.
2. Zu dieser Mischung fügt ihr nun das Salz, die weiche, nicht flüssige, Butter und das Mehl hinzu und verknetet alles, bis ihr einen schönen, homogenen Hefeteig erhaltet. Je nachdem wie klitschig der Teig noch ist, gebt ihr weiteres Mehl hinzu. Zu viel Mehl genommen und der Teig wird bröselig? Gleicht das ganze mit einem kleinen Schuss Milch aus 😉
Den Teig lasst ihr dann abgedeckt für mindestens 1 Stunde gehen.
3. Nun streut ihr etwas Mehl auf eine Arbeitsfläche und rollt den Teig schön dünn zu einem Rechteck aus (circa 25 x 30 cm). Die eine Hälfte des Teiges belegt ihr anschließend mit dünnen (!) Scheiben der kalten Butter und klappt im Anschluss die andere Teighälfte darüber. Drückt die Teigränder gut zusammen, dass keine Butter an den Seiten rausgequätscht wird.
4. Jetzt rollt ihr den Teig erneut kräftig und schön dünn aus. Es sollte wieder ein recht großes Rechteck werden (circa 30 x 50 cm). Im Anschluss klappt ihr von der schmalen Seite ein Teigdrittel in die Mitte und das andere Drittel von der anderen Seite drüber; es sollten nun 3 Teigschichten übereinander liegen. Das Ganze nun 20 Minuten in den Kühlschrank stellen.
5. Danach rollt ihr den Teig nun ein letztes Mal zu einem großen Rechteck aus. Die Größenangabe spare ich mir an dieser Stelle mal, da einige Rezepte verlangen man solle das Rechteck auf 60 x 100 cm ausrollen und wer hat Bitteschön den Bizeps und die Arbeitsfläche für so eine Größe?! Also rollt den Teig so gut es geht schön dünn aus!
6. In einer kleinen Schüssel vermengt ihr den braunen mit dem weißen Zucker und dem Zimt. Bepinselt euren Teig dünn mit Wasser und streut die Zimt-Zucker-Mischung großzügig über den ausgerollten Hefeteig.
7. Rollt den Teig von der Längsseite zu einer abgeflachten Rolle (die Teilränder sollten optimaler Weise unten liegen) und schneidet eure Rolle in etwa 5 cm breite Stücke. Damit die Franzbrötchen nun noch ihre typische Form bekommen, drückt sie mit dem Stiel eines Kochlöffels längs zur Schnittkante ordentlich ein. Legt die Brötchen auf ein Blech und lasst sie ein letztes Mal 20 Minuten gehen. In der Zeit heizt den Backofen auf 180° Grad vor!
8. Backt die Brötchen bei 180° Grad für 20-25 Minuten bei Ober- und Unterhitze. Nimmt sie aus dem Ofen und lasst sie euch schmecken! 🙂
9. Wenn ihr die Variante mit weißer Schokolade ausprobieren möchtet: Hackt 100 g weiße Schokolade in kleine Stücke und streut diese nach der Zimt-Zucker-Mischung über den Hefeteig. Ansonsten verfährt ihr normal weiter, wie es das Rezept beschreibt.
Guten Appetit ihr Naschkatzen! 🙂 – Alles Liebe, Svenja